„Wie sieht die Region der Zukunft aus?“: Um diese Frage drehte sich der vierte Abend der interkommunalen Zusammenarbeit am Freitag, 27. September 2019. Der grösste Teil sämtlicher Behördenmitglieder der Regio Kreuzlingen entwickelte und vertiefte Ideen.
Die Regio Kreuzlingen hat Potenzial: Davon ist der Regio-Präsident und Gemeindepräsident von Münsterlingen, René Walther, überzeugt. Um Synergien zu nutzen, brauche es eine klare Strategie und geeignete Zusammenarbeitsformen zwischen den Gemeinden. So waren die teilnehmenden Behördenmitglieder und Gemeindeschreiberinnen und -schreiber gleich zu Beginn des vierten Abends der interkommunalen Zusammenarbeit im Kreuzlinger Begegnungszentrum «Das Trösch» herausgefordert: Sie sollten Ideen für die «Region der Zukunft» entwickeln, die nach spannenden Kurzimpulsen in weiteren Workshops diskutiert und vertieft wurden.
Vernetzung vorantreiben
René Walther zog ein positives Fazit: «Mit diesen interkommunalen Netzwerkanlässen auf der Behördenebene können wir sensibilisieren und die Zusammenarbeit unter den Gemeinden dort begünstigen, wo es wirklich Sinn ergibt.». Er betonte auch, die neue kantonale Richtplanung messe den Regionalplanungsgruppen mehr Bedeutung zu. Deshalb habe der Vorstand der Regio strategische Stossrichtungen festgelegt. Es gehe darum, im Einklang mit dem Agglomerationsprogramm die Zukunft ins Rollen zu bringen, die Kommunikation zu intensivieren, die Vernetzung voranzutreiben und die Region als Wohn- und Arbeitsort besser zu positionieren.
Agglo-S-Bahn soll’s richten
Thomas Niederberger, Stadtpräsident in Kreuzlingen und Präsident des Agglomerationsprogramms, sagte, dass die Verkehrs- und Siedlungsentwicklung wirkungsvoll aufeinander abgestimmt werden sollen. Er erläuterte die Massnahmen, die vom Bund mitfinanziert werden und stellte in Aussicht, dass voraussichtlich Ende 2025 das nächste Agglomerationsprogramm beim Bund eingereicht werde. In den kommenden Jahren gehe es darum, die Massnahmen des aktuellen Agglomerationsprogramms umzusetzen. Grundlage für das nächste Agglomerationsprogramm sei einerseits eine Machbarkeitsstudie über eine Agglo-S-Bahn zur Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Verkehrs. Andererseits werde in den nächsten Monaten ein strategisches Konzept erarbeitet, worüber Walter Schenkel eingehender informierte. Schenkel ist Politologe und mit seinem Unternehmen auf die Erarbeitung von strategischen Regionalkonzepten spezialisiert. Es gehe darum, die Region im überregionalen Kontext mit gemeinsam getragenen Zielen zu positionieren. Er nannte mögliche Stossrichtungen, die auf verschiedenen Stärken oder Chancen aufbauen könnten – so etwa das Wachstumspotenzial der Wirtschaft, die Stärken des Innovations- und Bildungsstandorts, die grenzüberschreitenden sozialen Infrastrukturen oder die Digitalisierung.
Wertschöpfung erhöhen, Region stärken
Der Leiter der Thurgauer Wirtschaftsförderung, Marcel Räpple, betonte, dass der Kanton genau solche Initiativen unterstütze, und zwar mit dem beim Bund kürzlich eingereichten vierten Umsetzungsprogramm für die Neue Regionalpolitik. Er brachte das Hauptziel kurz und knapp auf den Punkt: «Wir wollen die Wettbewerbsfähigkeit der Regionen stärken und die Wertschöpfung erhöhen. Arbeitsplätze sollen erhalten oder geschaffen werden.» Vier Handlungsfelder hob er speziell hervor: die Chancen der Digitalisierung, die Stärkung der Innovationsfähigkeit, Standort- und Arealentwicklungen sowie die Stärkung des ländlichen Raums.
Bildlegende: Brachten am interkommunalen Abend der Regio Kreuzlingen die Zukunft ins Rollen: Wirtschaftsförderer Marcel Räpple, Regio-Präsident René Walther, Agglo-Präsident Thomas Niederberger und Regionalmanagement-Spezialist Walter Schenkel.