A-   A+

«SMART HEISST NICHT NUR DIGITAL»
 

Der Weg in die «smarte» – will heissen: optimal gestaltete – Zukunft von Städten, Gemeinden und Regionen läuft nur über den Dialog und besteht bei weitem nicht nur aus «digitalen Pflastersteinen». So lautete das Fazit am Abend der interkommunalen Zusammenarbeit der Regio Kreuzlingen.

Am Freitagabend, 23. September 2022 entwickelte der grösste Teil sämtlicher Behördenmitglieder der Regio Kreuzlingen in der Mehrzweckhalle Alterswilen Ideen und pflegte einen vertiefenden Erfahrungsaustausch über Partizipationsprozesse in den Gemeinden. Im Mittelpunkt standen der bessere Einbezug der Bevölkerung und die Akzeptanz von lokalen Lösungen.

Vernetzung vorantreiben

Grundlage für den persönlichen Erfahrungsaustausch in Gruppen und über elektronische Präsentationsplattform im Plenum lieferte ein Inputreferat von Benjamin Szemkus: Der Geschäftsführer des Verbands «Smart City Hub» (zu Deutsch etwa: «Geschickt aufgebaute Stadt-Drehscheibe») zeigte Wege in die «smarte» Zukunft auf und sprach dabei von einem unterstützenden Entwicklungskonzept und einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess. Er betonte, dass «smart» nicht gleichbedeutend sei mit «digital». Allerdings sei es von Vorteil, wenn «Daten und Technologien geschickt und bedarfsgerecht eingesetzt werden». Dazu brauche es vor allem «clevere Menschen», die sicherstellten, dass die Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung und mit den verschiedenen Anspruchsgruppen verbessert werde. Es gehe darum, lokale Netzwerke zu etablieren und Ressourcen zu sparen.

Mehr gemeinsam und mehr Mut

Wenn digitale Kompetenzen dazu beitragen können, die Lebensqualität oder die Transparenz zu steigern, sollen sie laut Szemkus gezielt eingesetzt werden. Es gelte auch, neue Finanzierungsmodelle zusammen mit der Wirtschaft und Privaten zu überlegen. Szemkus machte keinen Hehl daraus: «Partizipation ist komplexer als gedacht, geschieht in persönlichen Kontakten, aber immer mehr digital.» Schliesslich machte er deutlich, dass es um Mitwirkung gehe und nicht um Mitentscheidungsrechte. Er wolle Gemeinden herausfordern und aufzeigen, dass viele Ansätze schon vorhanden, jedoch nur noch nicht ganz zur Entfaltung gebracht worden seien: «Mehr gemeinsam, mehr ausprobieren und mehr Mut!»

Praxisorientiert und verständlich

Der Kreuzlinger Stadtschreiber Michael Stahl machte in seinem Praxisbericht deutlich, dass es eigentlich keinen Unterschied gibt zwischen Stadt und Land. Es war aber für alle Gemeindevertretungen interessant zu hören, was in Kreuzlingen im Rahmen der Smart-City-Strategie schon alles umgesetzt werden konnte – allen voran Workshops mit Bürgerinnen und Bürgern, oder beispielsweise die elektronische Parkplatzbezahlung, Busanzeigen in Echtzeit, die «intelligente» öffentliche Beleuchtung oder mobile Schulungen für Menschen im Rentenalter. Es war herauszuspüren, dass ein praxisorientiertes und verständliches Vorgehen ein grosses Anliegen war, damit «kein Papiertiger entstand».

Online partizipieren möglich

Kreuzlingen habe verschiedene Handlungsschwerpunkte festgelegt: Stahl nannte etwa den Verkehrsfluss, die Parkplatzbewirtschaftung, die Vernetzung von Unternehmen, die Beteiligung an Digitalisierungsinitiativen, die Ausschöpfung touristischen Potenzials sowie den Ausbau der Verwaltungs-Online-Angebote. Er freut sich insbesondere darüber, dass mit der Partizipationsplattform «Mein Thurgau» über das Internet eine einfach bedienbare Beteiligungsmöglichkeit für die Bevölkerung geschaffen werden konnte.





 

Beleuchteten am interkommunalen Abend der Regio Kreuzlingen Chancen der «clever gestalteten» Zukunft von Städten, Gemeinden und Regionen: Kreuzlingens Stadtschreiber Michael Stahl, die beiden Regio-Co-Präsidentinnen Christina Pagnoncini und Gaby J. Müller sowie Smart-City-Hub-Geschäftsführer Benjamin Szemkus.

 

Weitere Bilder des Abends der interkommunalen Zusammenarbeit als Slideshow:

 

  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide