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FREUDE ÜBER GRENZÖFFNUNG, SORGE UM EINKAUFSTOURIS

Die Regionalplanungsgruppe Kreuzlingen begrüsst in einem Brief an Bundesrätin Karin Keller-Sutter die Öffnung der Grenze nach Deutschland. Gleichzeitig ruft sie auch zu flankierenden Massnahmen gegen den Einkaufstourismus auf.

Regio-Präsident René Walther weiss von Beispielen, die angesichts der hervorragenden grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und Beziehungen grotesk erscheinen. Der Gemeindepräsident in Münsterlingen begrüsst es etwa, dass sich nun Paare mit zwei Wohnsitzen in Deutschland und der Schweiz wieder treffen können: «Die Corona-Einschränkungen wurden bislang zu restriktiv gehandhabt. Nun spüre ich mehr Augenmass.»

Dank und Mahnung zugleich
Regio-Vizepräsident Thomas Niederberger, Stadtpräsident in Kreuzlingen, pflichtet bei: Angesichts der aktuellen Situation habe er sich zu einem grossen Teil seiner Zeit mit der Grenzschliessung und entsprechenden Beschwerden beschäftigen müssen: «So konnte es nicht weitergehen!» Deshalb bekam er auch Unterstützung vom gesamten Vorstand der Regio Kreuzlingen: Er wendet sich nun in einem offenen Brief an Bundesrätin Karin Keller-Sutter, bedankt sich für die schrittweise Aufhebung der Grenzschliessung zwischen Kreuzlingen und Konstanz. Der Vorstand sorgt sich aber gleichzeitig um den wieder aufkommenden Einkaufstourismus.

Einheimische Firmen unterstützen
Man sei sich bewusst, dass eine schrittweise Lockerung mit Herausforderungen verbunden sei, sagt Walther: «Auf Rücksicht auf unsere Firmen fordern wir deshalb nicht nur die Öffnung der Grenze, sondern auch flankierende Massnahmen – insbesondere gegen den Einkaufstourismus, der vor der Krise Ausmasse angenommen hat, die für beide Seiten nicht mehr gesund waren. Wir wollen unsererseits dazu beitragen, indem wir die Bevölkerung aufrufen, weiter solidarisch zu sein und die einheimischen Unternehmen zu unterstützen.» In diesem Sinne, so Niederberger, sei es eine Chance, darauf zu sensibilisieren und trotzdem den grenzüber­schreitenden Verkehr zu ermöglichen. Walther denkt bei flankierenden Massnahmen in der Übergangszeit bis zum 15. Juni zum Beispiel an verstärkte Grenzkontrollen mit der Möglichkeit, Bussen zu erteilen, falls die zwingend nö­ti­gen Einschränkungen nicht eingehalten werden. Darüber hinaus müssten zielführende Lösungen diskutiert werden: «Ich bin überzeugt, dass wir im Gespräch mit dem Bund Ideen entwickeln können, die schnell und unbürokratisch umgesetzt werden können. Gerne lade ich deshalb Frau Keller-Sutter zu einem baldigen Augenschein vor Ort ein.» René Walther appelliert an die Vernunft, zählt auf das Verständnis und rechnet mit einem baldigen Besuch Keller-Sutters, die in Wil wohnt und «deshalb mit den Begebenheiten unserer Region bestens vertraut ist».

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Freude, dass der stossende Grenzzaun bald fällt: Oberbürgermeister Ulrich Burchardt und Landratsvorsitzender Zeno Danner aus Konstanz treffen sich mit Kreuzlingens Stadtpräsident Thomas Niederberger bald nicht mehr «hinter Gittern».