Im Hafen von Bottighofen veranstaltete die Regio Kreuzlingen am Freitag den LED Early Morning Event. Investitionsarten und Energieeffizienz von neuartigen LED-Beleuchtungen stiessen auf grosses Interesse. Albert Studerus betonte, die LED-Revolution sei nachhaltig.
Bottighofen. Moderne LED-Lampen beleuchten das Hafenareal von Bottighofen. Auf den Stegen dienen kleine, blaue Lämpchen als Orientierungshilfe, und auf dem Weg rund um den Hafen spenden neue, grosse Strassenlampen Licht. "Die Lampen sind so eingestellt, dass die Anwohner nicht geblendet werden", sagt Urs Siegfried. Der Bottighofer Gemeindeammann spricht zu gut 50 Leuten, die an diesem Freitagmorgen zu früher Stunde am LED Early Morning Event erschienen sind. Organisiert wird er von der Regionalplanungsgruppe Regio Kreuzlingen, die sich verstärkt im Bereich der Förderung effizienter Energietechnologien engagieren will. "Die Umrüstung des Hafens ist ein erster Schritt", sagt Siegfried. Auch die alten Strassenlampen von Bottighofen sollen bald einer modernen LED-Beleuchtung weichen.
Schlagartig: die LED-Revolution
Nach dem Rundgang und einem kleinen Frühstück in der Hafenstube übernimmt Albert Studerus das Wort. "Was wir momentan erleben ist eine Revolution", sagt der Geschäftsführer der Schweizer Licht Gesellschaft. "Auf dem Lichtmarkt ist in den letzten hundert Jahren nicht viel passiert. Mit der LED-Beleuchtung hat sich die Situation nun schlagartig verändert." Studerus erklärt den anwesenden Gemeindevertretern, Unternehmern und Interessierten zunächst einmal die Funktionsweise einer LED-Lampe. "LED steht für Licht Emittierende Diode. Das Licht wird erzeugt, indem Strom durch mehrere, übereinander liegende Halbleiter-schichten fliesst." Weil eine einzelne Diode nur relativ wenig Licht abgibt, bestehen Leuchten meist aus mehreren Lichtpunkten.
Licht wird billiger
"LED hat viele Vorteile", fährt Albert Studerus fort. "Durch die Kleinheit der Dioden sind ganz neue Arten von Leuchtmitteln möglich, beispielsweise dünne Lichtbänder." Zudem sei die Lebensdauer sehr viel höher als bei einer normalen Glühbirne. "Weil LED-Beleuchtungen keine Strahlen abgeben, können sie auch den Picasso nicht ausbleichen, den sie kürzlich gekauft haben", fügt Studerus mit einem Schmunzeln an. Ein weiterer Vorteil sei, dass sich LED-Beleuchtungen präzise einstellen lassen. Der Streuverlust des Lichts könne dadurch minimiert werden, was wiederum zur hohen Effizienz beitrage. "Im Vergleich zu einer alten Glühbirne halten LED-Birnen bis zu 20 Mal länger und verbrauchen sehr viel weniger Strom", erklärt Studerus. Licht werde dank LED in Zukunft sehr billig. "Deshalb bin ich sicher, dass diese Entwicklung sehr nachhaltig ist. Die LED-Technologie ist quasi wie ein Tsunami – sie lässt sich nicht aufhalten."
Fortschrittlicher Thurgau
Die schnelle Entwicklung im LED-Bereich berge auch gewisse Risiken, gibt Albert Studerus zu. Einige Produkte seien beispielsweise rasch veraltet und könnten nach einigen Jahren möglicherweise nicht mehr nachgeliefert werden. "Hier bewährt sich das Gespräch mit dem Hersteller", sagt Studerus. Grundsätzlich seien LED-Beleuchtungen aber sehr langlebig. Nach dem Referat von Albert Studerus stellen Vertreter von Elektron, Gifas, iGuzzini, Unitron und Walter ihre LED-Produkte vor und beraten die Gäste an einer kleinen Tischmesse. Sie sind sich einig, dass der Kanton Thurgau und seine Gemeinden im Bereich der LED-Beleuchtungen zu den fortschrittlichsten in der ganzen Schweiz gehören.
Roman Salzmann, Geschäftsführer der Regio Kreuzlingen, zieht nach dem LED Early Morning Event eine positive Bilanz. Die Regio wolle im Bereich der effizienten und erneuerbaren Energie nun weiter am Ball bleiben. "Wir planen deshalb bereits einen ähnlichen Anlass zum Thema Photovoltaik."
Bildlegende:
Albert Studerus, Geschäftsführer Schweizer Licht Gesellschaft, und Urs Siegfried, Gemeindeammann von Bottighofen, besprechen die neuen Möglichkeiten von LED-Beleuchtungen.