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REGIO KREUZLINGEN NUTZT DIE SONNE

In der Kompostieranlage Tägerwilen veranstaltete die Regio Kreuzlingen am Freitag, 29. August 2014, den Early Morning Solar Event. Der Architekt und Solarpreisträger Peter Dransfeld informierte über die innovativen Möglichkeiten beim Bau von Photovoltaik-Anlagen.

Tägerwilen. Zügig fährt die Hebebühne der Technischen Betriebe Kreuzlingen auf zehn Meter hoch. In dieser Höhe begutachten die Besucher die Photovoltaik (PV)-Module auf dem Dach der Kompostieranlage. Für rund 70 Haushaltungen erzeugt die Photovoltaik-Anlage Strom. Damit gehört sie zu den grössten im Kanton Thurgau. Die Demonstration ist Teil des Early Morning Solar Events, der von der Regio Kreuzlingen organisiert wird. Die Regionalplanungsgruppe hat sich die Förderung von erneuerbaren Energien auf die Fahne geschrieben und organisierte nach dem LED Event im Februar nun den zweiten Anlass zu diesem Thema.

Ziel: 20 Prozent Solarstrom

Gut 40 Leute aus Wirtschaft und Politik sind der Einladung am frühen Freitagmorgen gefolgt. Nach einer Führung durch die Anlage und einem kleinen Frühstück hören sie gespannt den Worten von Peter Dransfeld zu. «Im Thurgau müssten etwa 1000 solcher Anlagen entstehen, damit wir unser Ziel erreichen», sagt der Architekt, der dem Vorstand des Fachverbands Swissolar angehört und dort eine Fachkommission leitet. Die kombinierte Leistung der PV-Anlagen in der Schweiz betrage momentan etwa ein Gigawatt, was einem Prozent der gesamten Strommenge entspreche. «Ziel ist, den Anteil der Solarenergie am Gesamtstrom innerhalb einer Generation auf 20 Prozent zu steigern», sagt Dransfeld. Das sei zwar ehrgeizig, aber machbar. Insbesondere wenn man sich ein Beispiel an der Gemeinde Tägerwilen nehme.

Lebensdauer von 30 Jahren

Dem Bau von Photovoltaik-Anlagen seien mittlerweile fast keine Grenzen mehr gesetzt. Vermehrt würden beispielsweise auch Dächer ausgerüstet, die nicht nach Süden, sondern nach Osten oder Westen zeigen. «Das bietet den Vorteil, dass die Module nicht zu stark erhitzt werden», sagt Peter Dransfeld. Darüber hinaus gebe es auch Bestrebungen, PV-Module direkt in der Fassade zu verbauen. Die häufig geäusserten Bedenken bezüglich der Qualität der Module kann Dransfeld insofern entkräften, als dass der Fachverband Swissolar die Qualität laufend überprüfe, um schwarze Schafe ausfindig zu machen. Tests hätten zudem ergeben, dass die allermeisten Module problemlos bis zu dreissig Jahre halten. Potenzial gebe es noch bei den Speichermöglichkeiten. «Bis heute existiert in diesem Bereich kein marktgerechtes System», erklärt Dransfeld. «Allerdings ist das Stromnetz ein sehr gutes Ausgleichssystem.»

Die anschliessende Tischmesse nutzen die Gäste, um mit den Vertretern der Firmen Dransfeld Architekten, Helvetic PV, MBRsolar, PVT-Schweiz und Sat Solar in Kontakt zu kommen und sich von ihnen beraten zu lassen.

 

Bildlegende:

Hoch über der Tägerwiler Kompostieranlage mit Solarzellen auf dem Dach zeigen sich Gemeindeammann Markus Thalmann und der Solar-Architekt Peter Dransfeld erfreut über die gute Wirkung der Photovoltaik-Module.

 

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